Dora Caspari
Dora Caspari – Verschleppung ins Ghetto von Riga
geb. am 21. August 1879 als Dora Machol in Mrotschen/Kreis Wirsitz in der Provinz Posen (gehörte damals zum Deutschen Reich – musste 1919 aufgrund des Versailler Vertrags an Polen abgetreten werden)
– 3. August 1909: Heirat mit Kaufmann Jakob Lewin Caspari(1872 bis 1930)
– 1911: Ankunft Backnang
– 1917: Umzugins Gebäude Uhlandstraße 23, das kurz darauf in den Besitz der Familie Caspari übergeht – darin eingerichtet: Warenhaus Brüder Löwenthal: Sortiment: Haushaltungsartikel, Wäsche, Kurz- und Wollwaren jeder Art, Herren-Artikel, Strümpfe, Handschuhe, Taschentücher – Inhaberin: Dora Caspari!
– 1919: Ehepaar Caspari erhält die württembergische Staatsbürgerschaft
– 1930: Tod von Jakob Caspari, beerdigt auf dem jüdischen Friedhof Bad Cannstatt
– 1931: Einstellung des Geschäfts, das danach verpachtet wird (Probleme mit den Pächtern!)
– 1936: Dora Caspari wohnt in Leipzig und zieht dann nach Stuttgart
– 1938: Verkauf des Gebäudes Uhlandstraße 23 an Adolf Traub für 10.000 RM (durchaus angemessener Preis) – sicher war der Verkauf auch den Zeitumständen geschuldet, allerdings kann man hier nicht von einer „Arisierung“ sprechen (Kaufpreis wurde nachweislich bezahlt)
- 1939: Dora Caspari wird nach Buttenhausen (Stadt Münsingen) umgesiedelt, wo die Stadt Stuttgart ein landwirtschaftliches Gut besaß – Buttenhausen besaß bis zum „Dritten Reich“ eine große jüdische Gemeinde (u.a. wurde dort 1875 Matthias Erzberger geboren, 1919: Reichfinanzminister, Leiter der Waffenstillstandskommission, 1921 ermordet). Dort ist Dora Caspari im November 1941 noch gemeldet – zu der Zeit war ihr gesamtes Vermögen (rd. 14.000 RM) bereits vom württ. Staat konfisziert worden
– 1. Dezember 1941: Dora Caspari wird ins Ghetto nach Riga deportiert, wo sich ihre Spur verliert
letzte Adresse in Backnang: Uhlandstraße 23